RE: Analphabetismus und Internet-Plattformen
Hi @croctopus,
vielen Dank für deine Rückmeldung!
Nein, du vertust dich ganz und gar nicht.
Ich legitimiere das Spammen nicht. Es nervt mich sogar kolossal. Und das Kopieren fremden Inhalts, um irgendeinen "sinnigen" Kommentar zu hinterlassen, geht überhaupt nicht.
Was ich sagen will ist, dass manchmal sicher etwas anderes dahinter steckt, als "gierig" ein paar Mini-SBD abzugreifen. Z.B. echte Armut und Hoffnung. Der Versuch, mit Steemit "reich" zu werden, den hier auch viele andere mit etwas mehr Bargeld in der Portokasse rigoros ausleben. Und? Alles okay, das System bietet es an...
Dem Reward-Pool schaden ganz andere, "gierig" sind hier ganz andere, als die kleinen 0.00x-Höker.
Für wen ist der "Schaden" größer? Für den, der sich seine nächste Million in die Krypto-Wallet schiebt oder den, der nur ein winziges Krümelchen vom Kuchen abbekommen will? Schwer zu sagen, obwohl sie doch beide dasselbe Ziel haben...
Ich verstehe null Spanisch! Aber Abläufe. In der erwähnten Bodega erhalten die Leute durch die Möglichkeiten des Systems auch ohne "guten Content" und verbrüderte große Fische ein paar wenige "Belohnungen". Trotz hoher Intelligenz können sie auf ihren zerkratzten Handys leider keine wissenschaftlichen Romane schreiben und hochladen.
Ich möchte hier auch gar nicht über Reward-Pool und andere finanzielle Feinheiten diskutieren.
Dies ist nämlich ein psycho-sozialer Post, der darauf aufmerksam machen soll, dass "wir" in unserem Luxus nicht die Welt sind und nicht nur deshalb mit unseren vorschnellen Vorveruteilungen etwas vorsichtiger sein sollten.
Liebe Grüße,
Chriddi
Ich denke nur, dass man die Verhaltensweisen nicht an der Auswirkung auf die Brieftasche festmachen kann. Sie sind ja trotzdem die gleichen
Wie gesagt, ich sehe den Widerspruch letztlich darin, was das System letztlich sein soll. Ein soziales Netzwerk? Ein Grundeinkommen? Förderung guter Inhalte (was natürlich immer exkludierend wirkt - wer die Triade Content, Networking, Marketing gut beherrscht und (teure) Ressourcen besitzt seine Inhalte gut aufzubereiten wird hier immer im Vorteil sein).
Da werden sich die Präferenzen, je nach örtlichem Lebensstandard wohl stark unterscheiden und sind dann auf ihre Weise auch gerechtfertigt. Von daher gehe ich da gerne mit, dass man strukturelle Ursachen nicht ausblenden kann, bei der Entscheidung dafür, was Steemit individuell für einen Menschen bedeutet. Ich weiß nur nicht, ob steemit diesem eierlegenden Wollmilchsau-Anspruch gerecht werden kann... :-)
In dem Sinne ist übrigens auch die n^2 Debatte eine Grundsatzdiskussion über die Ausrichtung der Plattform. Denn diese würde den Fokus wieder mehr auf Content verschieben. Das kann man dann, je nach Standpunkt, gut oder schlecht finden. Des einen Glück ist des anderen Leid. ;)
Lieber croctopus,
es geht hier nicht um Grundsätze, ganz und gar nicht. Dafür habe ich auch viel zu wenig Ahnung.
Nur eines noch: Du hast dir schon die Trending-Posts angeguckt? Wenige haben wirklich guten Content und somit ihre hohe Bewertung verdient. Die meisten sind künstlich hochgeboostert. Sprich, sie gehören den "Reichen" und damit "Mächtigen". Das ist Wirtschaft und entspricht (auch) nicht den, wie du sagst, eigentlichen Steemit-Intentionen.
Ich rede nicht vom Melken einer Wollmilchsau oder dicken Brieftaschen.
Ich rede vom miteinander, nicht pauschal gegeneinander Leben. Von leben und leben lassen. Von der Möglichkeit der Privilegierten, wenigstens gedanklich auf andere etwas Rücksicht zu nehmen.
Hab' einen schönen Abend!
Habe ich also doch wieder etwas überinterpretiert.
Weil da bin ich sowieso voll bei dir. :)
Schönes Wochenende auch dir!