RE: Ist das Kunst oder kann das weg?
Zunächst einmal vielen Dank, lieber @afrog, dass du dich so intensiv mit diesem aus fünf Fotos bestehenden Beitrag und der kurzen Fragestellung im Titel befasst und mir ein mächtiges Lächeln ins Gesicht gezaubert hast! Ich möchte nicht mal behaupten, dass es sich bei den Fotos um Kunst handelt, selbst wenn, hast du definitiv recht: "So gut ist sie nun auch wieder nicht."
Was glaubt der werte Herr Frosch mir denn nicht? Ich habe doch gar nichts geschrieben! Nach der Erfindung des Hashtags #ganzwenigtext habe ich mich zur Nutzung von #aussertitelundsubtitelgarkeintext nicht überwinden können, dazu später mehr.
Aus der direkten Aneinanderreihung der Bilder wird natürlich nicht ersichtlich, dass sich all die Latschen nicht an einer Position befanden. Die Fundstellen erstreckten sich über etwa einen Kilometer. Da waren sogar noch mehr, einige Schühchen nur noch an ihren Umrissen unter den Sandverwehungen zu erahnen (ja, klar habe ich noch mehr Bilder gemacht, deine mögliche Neugier wird mich aber nicht zu einem zweiten Teil dieses Beitrags bewegen). Sollte zur Gestaltung dieser Schuhformationen tatsächlich menschliche Hand angelegt worden sein, so hat der Verursacher, in welchem benebelten Zustand auch immer, keine Spuren hinterlassen. Oder ich unterschätze Kraft und Geschwindigkeit des steifen Westwindes.
Keine Ahnung, ist mir egal. Ehren würde es mich wohl, aber ich habe gar keine Lust, mich in Diskussionen wie einst bezüglich Beuys' Fettecke zu verstricken.
Viel mehr wundere, freue, erschrecke ich mich über die große Resonanz zu diesem Artikel. Wie gesagt, #aussertitelundsubtitelgarkeintext. Das ist ja so nicht meine Art, sollte mich persönlich von meiner derzeitigen, höchst textreichen Schreibtischarbeit zum Schuljahresende ablenken. Nun aber habe ich mit der Beantwortung der Kommentare deutlich mehr zu leisten, als bei anderen Werken, in die ich Zeit, Energie, Denk- und Recherchearbeit gesteckt habe.
Habe ich nun einfach zwischen diversen Quickies, WM-Tipps und Steemmonstern voll ins Schwarze des Sommerlochs getroffen oder ist ein Umdenken unsererseits nötig? Kein Text, ein paar Sekunden für die Fotos, ein Lächeln, ein Klick und weiter. Großartig?! Geht auf alle Fälle schnell, was der Leser, sorry Betrachter, gerade vielfach wertschätzt. Wird dies der Trend nach dem "Good-Content-Gebrüll"? Ich glaube, da möchte ich nicht mitspielen, denn so gut ist der nun auch wieder nicht...
Schuhe im Sand, liebe @chriddi, sind mindestens solide Kunst. Wobei du eine Erläuterung der Künstlerin abgegeben hast, die ihr Werk vollauf begreiflich beschreibt, ohne Fehl und Tadel, mit Hand und Fuß. Womit wir wieder bei den Schuhen wären. Schuhe im Sand regen jeden Menschen zum Nachdenken an. Die Resonanz wundert mich nicht.
Den Text zu den Bildern hast du jetzt auch noch geschrieben. Von Mangel an Qualität kann auch nicht mehr die Rede sein. Der kreative Tag #aussertitelundsubtitelgarkeintext stimmt zwar nicht mehr, aber meinen Kommentar, den du so wohltuend beantwortet hast, kannst du auch voll knicken. In jeder Beziehung. Dadurch, dass die Schuhe tatsächlich nicht von dir arrangiert wurden, gewinnen die Fotos an Tiefe. Da hatte ich wohl einen zu pragmatischen Blickwinkel. Sie enthalten sogar eine mystische Komponente und du wunderst dich über die Resonanz. Nicht wirklich, oder? Schuhe im Sand laden zu tausend und einer Geschichte ein.
Andererseits, warum soll ich dir deine Geschichte glauben? Was, wenn sie nicht über einen Kilometer verteilt waren? Wenn ihr vielleicht barfuß aus dem Wasser gekommenen seid und auf dem Rückweg eine lustige Steemit–Idee hattet? Ihr geht also im Partnerlook. Alleine, dass ich mich in widersprüchlichen Konstrukten zu deinen Schuhen versteige, Chriddi, es muss große Kunst sein.
Weil du mir vertraust...
Ich vertraue einzig deiner Kreativität und Raffinesse, von der du mich hinreichend überzeugt hast. Unter solchen Bedingungen ist gerade mal alles möglich.