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RE: Was ist Freiheit für mich?

in #deutsch7 years ago (edited)

Aaron Koenig: Bitcoin - Geld ohne Staat
Ich denke Kryptowährungen werden sehr viel in diese Richtung ändern. Es ist nur eine Frage der Akzeptanz. Solange die meisten noch an Fiat hängen, wird die Struktur sich nicht wesentlich ändern.

Die meisten Menschen gehen heute noch davon aus, daß man nur dann entlohnt wird, wenn einen jemand bezahlt. Das Geld entsteht durch Schuldenaufnahme und man bekommt es, indem man seine Arbeitszeit dafür eintauscht. Ich baue eine Straße und werde von jemandem dafür bezahlt, mit dem ich einen Vertrag habe. Das gilt für Angestellte wie für den Unternehmer. Steemit zeigt aber, daß es nicht zwingend so sein muß. Das Geld muß nicht durch Schuldenaufnahme entstehen, sondern kann auch dadurch entstehen, daß man Inhalte generiert. Das ist im Fall von Steemit ein Post, könnte aber beispielsweise auch eine Straße sein, die viele nutzen, oder die Errichtung einer Kindertagesstätte. Im Prinzip sind dem keine Grenzen gesetzt. Das Problem besteht darin, diesen Ansatz aus dem Cyberspace in die physische Welt zu übertragen, denn in der physischen Welt herrscht immer irgendein Regime. Auch hier führt wohl der Weg über das Geld, denn Geld ist nicht nur das meistgenutzte Produkt, sondern es ist von seiner Natur aus virtuell und eben nicht physisch. Selbst Banknoten sind nur die physische Manifestation, aber der Wert, der dieser Banknote zugemessen wird, unterliegt keinen physikalischen Gesetzen.

Brett King: Breaking Banks - Warum Banken der Vergangenheit angehören

Aus diesem Grunde bin ich relativ zuversichtlich, daß das Fiatgeldsystem seinen Zenit längst überschritten hat und sich auf Dauer nicht halten können wird. Jetzt muß nur noch die Generation, die nichts anderes kennt als Fiat, durch eine neue abgelöst werden, die die Vorteile von Kryptowährungen schon erfährt, lange bevor sie mit Fiat in Berührung kommt.

Wenn Menschen im direkten Austausch untereinander stehen, dann werden zentralistische Strukturen automatisch zurückgefahren. Das Problem wird in diesem Post nämlich deutlich angesprochen:

Vielen Menschen (ja, wahrscheinlich der großen Mehrheit) ist ein durch Normen und strukturierte, immer gleiche Abläufe geregeltes und dadurch riskoärmeres und einfacheres Leben vermutlich lieber als ein möglichst freies

Das ist ganz besonders in DE so, wo man von Klein auf in diesen Strukturen aufwächst. Unternehmergeister verlassen alsbald das Land, weil sie aufgrund der Auflagen mehr Nachteile als Vorteile haben. Die neuen deutschen Unternehmerdynastien entstanden nach dem Krieg, als alles zertrümmert war und aufgebaut werden mußte. Danach haben sich die Strukturen wieder gefestigt, und man war wieder beim alten "Das ist verboten". Es geht schließlich um die Sicherheit. Freiheit war nie ein Objekt deutscher Begierde, sondern immer nur eine Phrase. Was wollen Deutsche mit Freiheit? Die macht ihnen Angst. Sie wollen Sicherheit. Bloß kein Risiko. Sicherheit ist aber genau das Gegenteil von Freiheit. Totale Freiheit ist Dschungel, totale Sicherheit ist Knast. In DE tendiert man zu Knast, und so fühlt es sich auch an dort zu leben.

Dwight D. Eisenhower: If you want total security, go to prison. There you are housed, fed, given medical care etc. The only thing lacking is freedom.

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