Mit mehr Disziplin zum eigenen Traumleben? inspiriert von @malumaa
Unsere liebe @malumaa hat mal wieder einen tollen Artikel geschrieben.
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Lange Zeit, sass ich (für mich) einem Irrglauben auf.
Was ich jetzt hier schreibe, ist lediglich meine ganz eigen Wahrnehmung und Realität.
Viele Jahre war ich irgendwie sauer auf mich selbst und im Streit mit mir. Ich war so undiszipliniert. Hab vieles nicht durchgezogen, hatte einfach keine Willenskraft und ich fühlte mich damit als totaler Versager. Ich war ne Weichflöte vor dem Herrn und schämte mich in Grund und Boden dafür. Ich verstand jeden, der mich für dumm, klein und schwach hielt.
Immerhin dachte ich genau so von mir.
Jahrelang versuchte ich, mit mehr Gegenkraft gegen meine unglaubliche Faulheit und Disziplinlosigkeit anzukämpfen. Mich selber zu bezwingen und Herr der Lage zu werden.
Ich wollte doch so sehr Erfolg haben, toll sein und diszipliniert. Ich wollte jemand sein, den man respektiert. Ich wollte mich selber achten können und am Ende des Tages stolz auf meine Leistung sein. Also arbeitete ich hart mit mir. Ich machte Diäten und erzwungene Sportprogramme. Verbot mir dies und nötigte mich zu jenem und wollte endlich ein disziplinierter Mensch werden. Ich stellte mir um 7 Uhr den Wecker, um um 7:30 mit der Arbeit anzufangen, und verfluchte mich jeden Tag dafür, wenn ich erst um 10 Uhr aufwachte, trotz 5 Wecker. Welcher Mensch schläft denn bitte 9 Stunden lang?
Hat es was gebracht?
Außer viel Frust und negative Momente mit mir selber, Nöp...nix, nada, niente. Ich war danach genauso faul, müde, kaputt, pleite, dick, unsportlich und benötigte immer noch 9 Stunden schlaf, um überhaupt existieren zu können.
Jetzt war ich echt sauer auf mich. Herrgott nochmal, dachte ich mir, was stimmt denn nicht mit dir? Wieso bist du nur so schwach, dumm und faul Rachel?
Irgendwann gab ich es auf.
Was solls, dachte ich...ich geh jetzt 1 Jahr nach Asien und scheiß auf alles. Nie mehr Diäten, nie mehr Sport-Zwang, nie mehr... keine Ahnung was. Eben nie mehr nix von all dem Scheiß.
Irgendwann bemerkte ich Folgendes:
Wenn ich meiner Freude und meinem Verantwortungsgefühl folge, habe ich null Probleme mit Disziplin.
In dem Moment, in dem ich die benötige, fehlt mir offenbar die intrinsische Freude an dem, was ich meiner Meinung nach tun sollte. Diese Meinung ist meist geformt von anderen Menschen, praktisch immer aus meiner Kindheit und Jugend.
Natürlich gibt es einige Dinge, die müssen getan werden. Rechnungen bezahlen z.B oder die Steuer.
Ich habe angefangen, mich zu fragen, was ich tun muss, damit ich meine Ziele mit Freude und in Liebe erreiche. Ich wollte mehr Sport machen und abnehmen. Beruflich erfolgreich sein, weniger Schlaf brauchen, mehr leisten.
15 Jahre Selbsthass, Diäten, viele Wecker und ständiges aufschieben, haben nichts gebracht. Ich bin rein in den Schmerz, in all die Ängste, all die Gefühle und mir wurde bewusst, warum ich nicht in die Freude komme.
Mir wurde klar, warum ich so viel fresse, nicht abnehmen kann und Sport für mich so eine Qual ist. Mir wurde bewusst, warum ich finanziell ständig in Selbstmanipulation lebe, wieso ich beruflich auf keinen grünen Zweig komme und alles abbreche, sobald es gut läuft. Wieso ich mich immer überall ausgrenze und wieso ich so viel Schlaf brauche.
Ich begann mit meinen ersten Gedanken über mein männliches Ich in mir. Ich machte nur noch Bewegung, die gut für meine Seele war, um später noch einmal die Sache mit dem Zwang zu probieren, erfolglos natürlich. Ich ging jedes Mal, wenn ich dringend fressen musste, voll in den Schmerz dahinter hinein. Ich stellte mich mir selber und spürte mich.
Ich fand beruflich Aktivitäten, die mich mit so viel Freude erfüllen, dass ich keine Aufschieberitis mehr habe. Meine Kunden mit meiner Arbeit glücklich zu machen und die Arbeit selber, erfüllen mich mit so viel Leidenschaft, dass ich jeden Morgen mit Leichtigkeit an meine Aufgaben ran gehe.
Ich muss keine Diäten mehr machen. Ich habe in meiner Seele so lange aufgeräumt, quasi einen Frühlingsputz gemacht, bis ich nicht mehr mit Essen kompensieren musste. So nahm ich in 1 Jahr 15 Kilo ab. Ohne Zwang und ohne Diät.
Den Weg mit der Angleichung, öffnet meine Seele wieder für meinen Körper und ermöglicht mir die Fusion, die ich mir so sehr wünsche und bringt damit das sportliche Bild, welches ich von mir habe, in die Realität.
Ich stelle mir gar keinen Wecker mehr. Ich habe so viel inneren Druck abgebaut, dass ich viel mehr Energie habe und im Schnitt nach 7 Stunden von ganz alleine aufwache. Und wenn der Tag mal sehr anspruchsvoll war von der Reizbelastung her, ist es total in Ordnung, auch mal 11 Stunden zu schlafen.
Ich finde, Disziplin sollte man nur für die Dinge aufwenden, die man wirklich tun muss, weil man sonst große Probleme bekommt mit dem Staat z.B. Steuern.
Für Sport, gesund Essen, beruflichen Erfolg etc, sollte man keine Disziplin aufwenden müssen, das hält kein Mensch durch. Wenn man da einen schmerzlichen Widerstand hat, sollte man in die Verarbeitung gehen und die Ursache suchen und ggf. heilen. Nicht kämpfen, verstehen und annehmen ist da für mich die Lösung.
Hi,
ich finde, wenn man Begeisterung für etwas teilt, kann man alles erreichen!
Was du beschreibst, ist ein Stück Freiheit - du gönnst dir deine Wahl und freie Entscheidung und das gut, wenn damit dein Alltag funktioniert!
Was auch gut ist - einfach mal die Armbanduhr ablegen und ohne den stressigen Zeitdruck leben. Das mache ich meistens am WE!
LG
Anna
Seh ich genauso :)
Für mich ist das ehrlich gesagt totale Freiheit. Ich lebe so gut wie nie nach der Uhr, sondern immer nach der Begeisterung die ich in mir trage. Sehr geiles Gefühl!
Schön, dass du dir das auch gönnen kannst am WE
... und du kannst erreichen, was immer Du Dir vornimmst.
So ist es mein Lieber!
Lieber Raffael,
Du triffst das Ei sowas von auf den Kopf!
Iich habe auch lange gebraucht, um zu kapieren, dass es meine oberste Aufgabe ist, mich jeden Tag so gut zu fühlen, wie möglich. Seitdem fliesst es einfach, wie ich es möchte. Auch nicht immer, doch überwiegend !
Klasse, wenn wir dwe Freude folgen, sind wir so voller Energie und Tatendrang, dann gibtd den Rest nich mehr.
so toll liebes....
danke dir auch für deine erwähnug :)
ich bin so super stolz auf dich...mach weiter so...aber ich weiss du wirst deinen weg gehen :)
drück dich ganz lieb
Danke, du aber auch :)
:)
Ich habe dasselbe Problem. Nur dass man Schule nunmal immer machen muss, ob man Freude daran hat oder nicht, ob man dieses eine Fach im Beruf brauchen wird oder nicht :/
Ja gut, da führt am Ende kein Weg dran vorbei, zumindest nicht in einem Land wie DE, mit Schulzwang.
Ja, leider. Und dass ich meine schlechtesten Fächer nicht aus der Abirechnung streichen kann, weil es ausgerechnet zwei Hauptfächer sind...