Dinge, die ich in Spanien hasse, obwohl ich das Land so sehr liebe!

in #deutsch7 years ago

Ich liebe das Land und darf mich auch glücklich schätzen hier zu wohnen. Aber natürlich ist auch hier nicht immer nur Sonnenschein und es gibt einige Dinge, die mir wirklich auf den Keks gehen.

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Die spanische Bürokratie

Deutschland ist ja schon schlimm, was die Bürokratie angeht. Aber Spanien übertrifft tatsächlich alles. Nehmen wir beispielsweise mal die Aktion, in der wir unsere NIE (spanische Identifikationsnummer ohne die du nicht mal ein Paket annehmen kannst) beantragt haben.

Kaum in unserer neuen Heimat angekommen, machten wir uns auf den Weg ins Ausländerbüro, um die NIE zu beantragen. Der nette Beamte, der hier saß, wollte eine ganze Litanei Papiere, die wir auch alle hatten. Allerdings wollte er auch den Verdienst von uns wissen, den wir im letzten Jahr in SPANIEN erwirtschaftet hatten. Alles erklären, dass wir gerade mal wenige Wochen hier in Spanien leben, brachte nix. Er wollte ums Verrecken den spanischen Verdienst vom letzten Jahr, den wir ja nicht hatten.

Nach viel hin und her und Palaber konnten wir uns aber doch glücklich schätzen, dass wir nach 5 Monaten die NIE hatten. Das Problem bei der Sache ist, dass die Einwanderungs-Gesetze hier so schnell geändert werden, dass die Beamten das gar nicht raffen.

Eigentlich sollte man ja meinen, wenn man von einem EU-Land ins andere EU-Land geht, dass es problemlos über die Bühne läuft. Ist aber nicht so. Verstehen würde ich es auch, wenn Spanien uns Beihilfe leisten müsste, wie in Deutschland. Dem ist aber auch nicht so. Hier gibts nix - kein Geld vom Staat oder sonstige Hilfen. Doch 6 Monate Arbeitslosengeld, wenn du mindestens 1 Jahr gearbeitet hast und für ganz arme Menschen auch mal ein "Fresspaket". Zudem können Menschen ohne Krankenversicherungen zu einem kostenlosen Arzt gehen und werden dort behandelt. Aber das war es auch schon.

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Die spanische Organisation

Organisation ist in Spanien ein Fremdwort. Steht eine große Fiesta im Dorf an, wird das 2 Tage vorher über Facebook angekündigt. Fußballturniere oder Spiele werden ebenfalls frühestens 3 Tage vorher in die Whatsapp Gruppe geschrieben. Wer hier nicht flexibel ist, hat definitiv die A-Karte gezogen.

Der Hit war aber jetzt die Schule. Gestern erhielten wir ein Papier, das heute wieder abgegeben werden musste. Hier mussten wir eintragen, ob unser Sohn im Herbst auf die neue Schule geht oder weiter im Dorf in die Schule geht.

Ich muss allerdings dazu sagen, dass wir hier die Wahl ab der 6. Klasse haben, ob die Kinder auf die weiterführende Schule gehen oder noch auf der Dorfschule bleiben. Allerdings ist das Problem, dass es keine Info gibt, wann die Anmeldung auf der neuen Schule wäre, ob die alte Klasse überhaupt noch bestehen bleibt usw.

Da in der Klasse unseres Sohnes gerade mal 11 Kinder sind, kann es nämlich auch durchaus sein, dass sie mit einer anderen Klasse zusammengelegt wird, wenn die Mehrzahl der Kids auf die weiterführende Schule gehen. Auch wäre es möglich, dass die Klasse komplett geschlossen wird und alle auf die neue Schule müssen. Infos gibt es hierzu allerdings keine :(

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Fußballvereine im Dorf

Wir wohnen in einem kleinen Dorf mit nur ein paar Hundert Einwohnern. Dass der "Fußballverein" klein ist, ist normal. Dennoch finde ich die Herangehensweise leider nicht so toll. Insgesamt 20 Kinder spielen Fußball und diese sind aufgeteilt in zwei Gruppen. Alles noch ok!

Leider ist hier keinerlei Siegesgeist zu spüren. Die Kids werden nicht wirklich trainiert und verlieren oftmals zweistellig. Die Antwort ist dann nur, dass die Kids doch Spaß haben sollen. Ich erwarte nicht, dass unsere Mannschaft die Beste ist und immer nur gewinnt. Ich finde es nur sooo schade, dass sie teilweise 20:0 oder höher verlieren. Was macht da bitte noch Spaß??? Gar nix!!

Unser Sohn war ein leidenschaftlicher Fußballer und hat wirklich viel Spaß gehabt. Dies ist allerdings nicht mehr so. Ihm ist total langweilig, es wird nicht trainiert nur ein bissi hin und her gekickt und verlieren tun sie auch ständig. Verständlich, dass er nicht mehr zum Training möchte. So geht es aber auch vielen anderen Kindern.

Eigentlich schade, da wir in der Mannschaft wirklich gute Spieler haben. Sie müssten nur ein wenig gefördert werden. Jetzt haben wir schon Zinedine Zidane fast um die Ecke (seine Frau kommt aus dem Nachbardorf und er ist im Sommer öfter mal hier) aber irgendwie scheint das kein Ansporn zu sein, ihm mal zu zeigen, wie toll unsere Jungs spielen können. Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass er die Jungs mal trainiert, wenn er wieder auf Urlaub ist :)

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So, jetzt hab ich aber genug gemosert :) und mir Luft gemacht. Trotz diesen nervigen Dingen liebe ich Land und Leute und möchte auch nicht mehr hier weg. Aber ab und zu muss man eben auch mal maulen :)

Wer von euch lebt auch in einem anderen Land und hat so kleine Dinge, die einfach nur nervig sind? Ich würde mich freuen, wenn ihr sie in den Kommentaren schreibt.

Danke fürs Lesen :)

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Hallo, schöner Post! Die Mentalität ist ganz anders in Spanien. Alles scheint Mir immer so gemütlich und nach dem Motto "komm ich heut nicht, komm ich Morgen"! Aber gut Urlaub machen ist doch anders als dort zu leben. :)

Hi Pippo84,

doch, so ist es schon. Gemütlich und entspannt. In größeren Städten läuft auch einiges anders. Wir haben uns aber bewusst für ein kleines Dorf entschieden und da ticken die Uhren noch anders.

Nur die Bürokratie ist ein riesiger Unterschied zu D. Es ist aber auch so, dass wenn du ein wichtiges Dokument benötigst und du gerade kein Geld dabei hast, wird es dir ausgehändigt. Dann zahlst halt ein paar Tage später.. Es ist halt überall Licht und Schatten ...