RE: 2017 Woche 31 - Ohne Zusammenhang / Without Any Context
So ist es, @corbalus. Für mich war es das immer wert, Newbies zu helfen, weil ich gesehen habe, wie schwer es ist in den Steem hinein zu finden. Wunsch–Steemians sind Kreative, egal aus welchem Fach und die meisten Kreativen haben es eben nicht so mit dem Computer, GUIs und anderen Nerdpralinen. Ich hatte schnell Erfolg, weil ich die Systematik sofort bei anderen abgeguckt und schnell verstanden habe, Dafür habe ich aber auch seit 1980 mit Software der unterschiedlichsten Genres gearbeitet und mich immer selbstständig reingewühlt, unter weitgehendem Verzicht auf Handbücher und Tutorials. Genau das ist von der bevorzugten Zielgruppe nicht zu erwarten und genau da liegt die Hürde, die endlich mal aus dem Weg geräumt werden muss. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in Kürze eine ganze Welle von Negativkritik zu verarbeiten haben, wenn sie nicht schon längst hinter vorgehaltener Hand stattfindet. Der Steem verspricht allen etwas, was er nur für wenige halten kann. Für die, die das Glück hatten, von interessierten Kuratoren an die Hand genommen zu werden. Das hat alles nichts mit dem Kurs zu tun, sondern mit dem System, wie man die Aufnahme handhabt. Das ist schlicht mangelhaft.
Ich finde ja ein Anfang wäre es schon einen intelligenteren nativen Editor für die einfachere Erstellung von Blog Posts zu implementieren... Die Anwenderfreundlichkeit von Markup für absolute Neuling geht gegen Null (:
Ansonsten helfen einem Kuratoren ungeheuer, das stimmt... Ich mein die deutsche Community hat es eh schon unfassbar gut erwischt mit dem Deutschbot, oder der Sliderinitiatve von @twinner... Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es da neuen Usern aus anderen Ländern ergehen muss...
Wie es ganz Vielen geht, das erlebe ich andauernd. Steemians, die schon wochenlang erfolglos bloggen sind der Verzweiflung nahe und keine Sau hilft. Ich meine, man muss einen Blog doch nur mal flüchtig scrollen um zu sehen, dass da was verkehrt läuft und dann schaut man mal kurz in ein Posting rein und erkennt das ganze Ausmaß des Unwissens. Man findet doch keinen dankbareren Follower als den, dem man am Anfang hilfreich unter die Arme gegriffen hat. Das ist natürlich nichts, woraus man sofort zählbaren Reibach schlagen kann, aber es ist erstens ein wertvoller Beitrag für die Zukunft des Steem und könnte zweitens sogar einer sein, der sich irgendwann auch mal auszahlt. Alleine das gute Gefühl, jemandem geholfen zu haben, ist der Einsatz doch schon wert. Ich habe schon Texte in deutsch und englisch gespeichert und muss so gar nicht mehr viel schreiben, weil ja eh immer das Gleiche falsch gemacht wird. Hier läuft im Großen und Ganzen eine verdammte Ego–Show. Am Schlimmsten finde ich so Leute, wie die Glückspilze, die hier früh angefangen haben und alleine dadurch reich wurden. Die salbandern immer ganz toll herum, wie man anderen helfen soll, sahnen ab, werden dafür gefeiert, was sie für tolle Hechte sind und helfen keiner Sau auch nur eine Minute weiter. Ich nenne keine Namen, aber ich vote diese eitlen Fatzkes auch nicht mehr und wenn sie noch so große Meister– und Kultsteemians sein sollen. Mit einem dieser Arschlöcher wollte ich mal ins Gespräch kommen, ob er wirklich meint, dass ein warmes WELCOME das wäre, was irgendeinem Neuling weiter helfen würde. Der tat dann so, als würde er nicht verstehen, was ich meine. Der Fatzke ist bei mir unten durch, wird aber weiterhin als großartiger Steemian gefeiert.
So funktioniert leider das System meiner Meinung nach...
Ein riesiger Circle-Jerk, in dem eingeschworenen Steemians sich gegenseitig auf automatisierte Votinglisten packen und für 2 Zeilen Text 100% Upvotes erhalten...
Traurig und das spricht auf keinen Fall für die Qualität dieser Plattform.
Ich weiß was du meinst und ich versuche vor allem in der deutschen Community auch etwas Starthilfe zu geben. Ich vote vor allem und viel für die kleineren Fische und kann mir förmlich ihre Freude vorstellen, wenn sie etwas Anerkennung für ihre Arbeit erhalten. Dabei bin ich selber gerade mal einen Monat hier. Dadurch verbaue ich mir allerdings die Chance jemals in den 'elitären' Kreis aufgenommen zu werden.
Ich möchte eigentlich nicht viel in Steem investieren, sondern mir selber den Erfolg erarbeiten, aber wenn ich sehe, wie sehr man andere mit mehr Steempower unterstützen kann, dann verspüre ich oft eine Verlockung...
Danke für deine ehrlichen Worte und ich finde es gut, dass du nicht blind den "berühmteren" hier nacheiferst, sondern lieber die dringende Unterstützung für Neulinge anbietest.
Wir werden erleben, dass unsere Vorgehensweise die nachhaltigere ist, @corbalus. Ich habe im Dezember angefangen und ebenfalls keinen müden Euro hier rein gesteckt. Meine Power wächst langsam, aber sie wächst. So wird es allen gehen, denen wir geholfen haben. Die werden auch wieder Neuen helfen, wenn sie reif geworden sind. Ich sage mal kühn was voraus. Mit aktiver Hilfe schaffen wir eine verdammst starke, weil solidarische Basis. Wir können damit sogar noch viel mehr erreichen, als die Whales mit ihrer Steempower. Minnows sind eine Macht auf dem Steem, weil wir eine überwältigende Mehrheit sind. Flashmobs aller Art werden in Zukunft möglich sein. Unsere Arbeit fördert– und ist gelebte Solidarität. Das Wort ist zwar altmodisch, aber hinter Solidarität steckt die Kraft, einen gemeinsamen Willen durchsetzen zu können.
Mhm... ich wünsche es uns, aber das System des Geldes hat seine eigenen Mittel, um Interessen durchzusetzen, also wird dieser idealistische Ansatz nicht ganz so einfach durchführbar sein...
Minnows sind wirklich etwas tolles und noch ist die Situation auch handlebar, aber wenn das System wirklich exponentiell skalieren sollte sind auch hier irgendwann mal andere Modelle nötig, denn dann wird eine manuelle Pflege unmöglich werden...
Mir gefällt dein politischer Gedanke und ich hoffe, dass wir die Kraft der Masse ausnutzen und mobilisieren können (: