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RE: Gedanken zum Bedingungslosen Grundeinkommen
Es geht von der Annahme aus, das alle durch Digitalisierung entfallenden Arbeitsplätze mehr oder weniger im Dienstleistungssektor aufgefangen werden können. Aber auch in diesem Sektor werden erhebliche Arbeitsplatzverluste eintreten.
dies hängt aber hauptsächlich an den Regulationen des Staates, nicht am Markt und an technischer Entwicklung.
Der Staat kann immer nur Rahmenbedingungen setzen. Selbst diese werden sehr stark lobbyistisch beeinflusst, je größer der Kapitalhintergrund, desto größer der Einfluss.
Konkrete Unternehmerische Entscheidungen werden in der Privatwirtschaft getroffen. Hier herrscht Konkurrenzkampf, national und international. Hier herrschen betriebswirtschaftliche Entscheidungen, nicht volkswirtschaftliche. Hier ist das "Humankapital" nur ein Faktor von vielen.
Ob der arbeitende Mensch im Privatbereich sein Auskommen hat, ist kein betriebswirtschaftlicher Faktor und interessiert deshalb nicht. Im Gegenteil, er bietet sich geradezu als kostensenkende Möglichkeit an.
Dass einzelne Unternehmensphilosophien das anders sehen, ändert nichts daran, dass im Großen und Ganzen die Konkurrenz auf dem "Markt" die Bedingungen dominiert und genau das kann man weltweit beobachten, Stichworte sind: Kinderarbeit, maximale Ausbeutung des Menschen und der Tiere, Naturzerstörung ohne Ende.
Aber auch der Dieselskandal ist hier zu nennen. Die Gesundheit der Menschen weltweit wird dem Profit geopfert und dabei dürfen wir uns noch daran ergötzen mit welcher Chuzpe und Arroganz die Verantwortlichen reagieren - gerade in Deutschland!
Lobbyismus ist keine Kapitalismusproblem. In einer freien Marktwirtschaft gäbe es die Möglichkeit gar nicht, dass Unternehmen im Prinzip die Gesetzte selber schreiben. Kinderarbeit gab es schon immer, sie wurde aber durch den Produktivitätsfortschritt überwunden. Das die Kinder während der Industriellen Revolution "nur" noch 8h in der Fabrik arbeiten mussten und nicht mehr 12-16 auf dem Feld war ein echter Fortschritt. So bald die Produktivität hoch genug ist und die Kinder nicht mehr mithelfen müssen die Familie zu ernähren verschwindet Kinderarbeit ganz von selbst. Auch das Umweltargument zieht nicht, waren es doch die Staaten die es den Privatpersonen nahezu unmöglich gemacht haben Unternehmen wegen Umweltschutz zu verklagen. Als die Eisenbahnen in den USA aufkamen wurden diese ständig verklagt, weil der Funkenflug der Dampflocks ständig die Felder der Bauern in Brand gesteckt haben. Es gibt sogar dokumentierte Fälle wo Hausfrauen die Eisenbahnen erfolgreich verklagt haben, weil der Rauch ihre Wäsche im Garten verschmutzt hat. Dies führte dazu, dass die Eisenbahngesellschaften hochwertigere Kohle verwendet haben, die nicht mehr so viel Ruß produziert. Durch Lobbyarbeit haben sie es dann geschafft, dass der Staat Gesetzte erlässt, die die Rechte von Firmen über die von Individuen gestellt hat. Als die Umweltschäden dann nicht mehr zu ertragen waren, haben sie dann Umweltschutzvorschriften erlassen. Das ganze hätte man sich ersparen können, wenn man nicht das Recht von Unternehmen über die Rechte von Individuen gestellt hätte.
Stimmt, Kinderarbeit gab es in den verschiedensten Facetten schon immer.
Es stimmt aber auch, dass sie in der Industriealisierung geradezu explodierte.
Stimmt, Kinderarbeit wurde stundenmäßig weniger, aber gegen enorme Widerstände der Fabrikbesitzer.
Und das Ende der Kinderarbeit ist keineswegs eine direkte Folge der Produktivitätssteigerung. Gerade die zunehmende Mechanisierung konnte den kräftemäßigen Nachteil der Kinder sogar ausgleichen.
Lediglich einzelne sozial eingestellte Unternehmer förderten ein Ende der Kinderarbeit. Nicht zuletzt war die Erkenntnis, dass die körperlich und gesundheitlich geschädigten Kinder nicht mehr für den Militärdienst taugten, ebenfalls ein wesentlicher Faktor.
und
Du sagst es! Und genau so funktioniert es immer! Die stärkste, bzw. kapitalkräftigste, die mit den interessantesten Jobangeboten nach einer politischen Karriere setzt sich durch.
Hier schließt sich dann der Kreis. Wenn der Staat dann die Forderungen umgesetzt hat, eignet er sich im Eventualfall (oder für eine Beweisführung) als der Schuldige.
Doch, das Ende der Kinderarbeit ist immer eine Folge der Produktivitätssteigerung. Wo waren denn die Kinder vor der Industrialisierung? Auf dem Feld mit ihren Eltern oder heute in den 3. Weltländern auf der Müllhalde bei der Suche nach Essen oder im schlimmsten Fall in der Prostitution. Je wohlhabender eine Gesellschaft wird, desto schneller gibt es keine Kinderarbeit mehr. Kein Vater oder Mutter lässt seine Kinder in der Fabrik oder auf dem Feld arbeiten, wenn es nicht absolut überlebensnotwendig ist. Mein Großvater (Jahrgang 1912) wurde in den Ferien noch als Hirtenjunge an Bauern verliehen. Weil sie dann einen Esser weniger hatten. Bezahlung gabs keine, nur Kleidung und Essen.
Hier ist übrigens ein Bild von ihm: https://steemit.com/history/@stehaller/life-behind-the-front-in-world-war-2
Der Begriff wohlhabend muss differenziert betrachtet werden. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Die Bürger eines Staates können im Mittel wohlhabend sein, dennoch kann ein ganz erheblicher Teil völlig verarmt sein.
Für diesen Teil wäre Kinderarbeit durchaus wieder das Schicksal, wenn es nicht Kinderschutz- und Jugendschutzgesetze gäbe! (Noch?) Ist dann nur eine Frage der Not und der "Attraktivität" der Angebote, denn das Wohlbefinden der Bevölkerung ist keine betriebswirtschaftliche Komponente. Und der "Markt" richtet es schon gar nicht.
Wo gibt es mehr Kinderarmut? In Ländern die beim economic freedom index ganz oben stehen oder bei denen weiter unten?
Ich sprach von der Zukunft.
Der economic freedom index betrifft die jüngste Vergangenheit, meinetwegen auch die Gegenwart.
Wir sind momentan inmitten des schleichenden Prozesses, der die Folgen der Schere immer virulenter werden lässt.
Ich sehe hier einen typischen Fall, von aneinader vorbeireden und eigentlich das Gleiche meinen aber anderst bezeichen.
Der Staat der Forderungen von Unternehmen umsetzt hat nach meiner Definition nichts mit Kapitalismus gemein, das Ist Korporatismus der schleichend in Sozialismus übergeht.
Alleine können Unternehmen niemanden zu etwas zwingen, es braucht immer noch den "fürsorglichen" Staat, der dann die Probleme des "freien Marktes" durch Zwang verursacht.
Ein gutes Beispiel dist der sogenannte "Thurbokapitalismus" und die Finanzbranche die durch Spekulationen div . Blasen und Crashes verursachte. Diese sind nur möglich , weil anschließend die Staaten munter Steuergeld verteilten, anstatt den Markt das Regeln zu lassen. Der hätte die ganzen Spekulanten hopsgehen lassen, der Markt wäre bereinigt und man wüßte das man mit Wilden Spekulationen auf die Nase fallen kann, statt dessen wurde nur das Feld für neue Blasen bereitet.
Es wären ja alle "systemrelevanten" Banken, also die großen Banken, pleite gegangen. Damit wäre der Wirtschaft massiv das notwendige Geld entzogen worden, mit allen nur denkbaren Folgen. So jedenfalls die Befürchtung.
Besonders verwerflich finde ich aber, dass keine wirklich einschneidenden Maßnahmen getroffen wurden, um diese Casinomentalität in den Griff zu kriegen. Die Banken sind wieder da, wo sie vorher waren, allerdings der faulen Kredite entledigt. Die Deutsche Bank zahlt munter, wie kürzlich zu lesen war, schon wieder 1 Milliarde EUR als Boni aus. Na bitte, geht doch.
Wie war das noch mit der kapitalkräftigen Lobby?
Ich sehe schon eigentlich nervt uns das Gleiche :D nur sehen wir leicht unterschiedliche Lösungsansätze und Ursachen
OK. Alles gut. 😉
;-) Ich sehe das als eine Respektvolle Debatte , Alles gut :D
Und genau in den angesprochenen Punkten kann man sehen das die maximale wirtschaftliche Freiheit in all den Punkten positive Ergebnisse bringen ... je freier ein Wirtschaftsmodell desto positiver wirkt es sich auf den Wohlstand aller aus und all die Punkte verbessern sich automatisch. Massive Naturzerstörung und Ausbeutung nimmt immer dann zu, wenn wir ein sozialistischeres faschistischeres System mit weniger individueller Freiheit und Eigenverantwortung bekommen.
Sehr gut, das trifft genau den Punkt!!!!
Sprichst du jetzt von den "sozialistischen" Systemen in Südamerika, wo u. a. Monsanto Regenwald, Pflanzen und Boden zerstört und die Menschen ringsherum krank macht und schwer geschädigte Neugeborene produziert.
Oder sprichst du von dem Raubbau am Regenwald in Asien,wo die Palmölplantagen Lebensraum zerstören und Tiere ausrotten?
Oder sprichst du von der Vergangenheit in den englischen Kohlegruben?
Oder, oder , oder ...
Genau davon spreche ich, von Regimen die , wahrscheinlich noch für Gefälligkeiten, jenen Firmen die Zerstörung und Ausbeutung erlauben. Würde Monsanto das bei uns versuchen, hätten sie gleich nen Arsch voll Klagen am Hals.
Im Sozialismus oder in Diktaturen freuen sich die Machthaber über unmoralische Angebote, die Ihre Macht, das Volk zu unterdrücken stützen. Oder es geht um Staatsbesitz der, wie in der Sowjetunion eh allen gehört, also braucht man sich ja nicht zu kümmern, einem Selbst bringt das ja kaum Vorteile. Folglich ist der Umweltschutz dort miserabel.
Wieso? Wir haben doch genug willfährige deutsche Politiker, die das in Europa für Monsanto entscheiden. Wie war das gleich mit Minister Christian Schmidt, dem sogar die Richtlinienkompetenz der Kanzlerin völlig egal war?
Und wohlgemerkt, seine Stimme war nicht eine von vielen. Es war die entscheidende Stimme! Aber wen kümmerts, ist ja nur für wenige Jahre?
Und wenn es der "Markt" alleine machen würde, der Staat sich weitgehend heraushält?
Wir würden wahrscheinlich auch nicht diese Diskussion führen, denn wahrscheinlich hätten wir mit unseren marktkonformen gesundheitlichen Problemen genug zu tun.
Kann man sagen das wir hier solche Zustände haben oder ist der Unterschied tatsächlich nicht eher groß. Außerdem wer behauptet wir hätten nicht einen zum Sozialismus tendierenden Corporatismus hier . Ergo freier markt ist das schon lange nicht und du sagst es ja selber:
Die sind das Problem . aber lange nicht so schlimm wie in weit schlimmeren Regimen mit weniger Freiheit.
Der Unterschied scheint groß zu sein, aber es geht um den gleichen Stoff, Glyphosat.
Wenn diese Firmen hier so schalten und walten könnten, wie dort, dann sähe es bei uns nicht anders aus.
Und das könnten sie, wenn wir der Maxime folgen würden: "Der Markt wird es schon richten".
Hier möchte ich eine Anmerkung loswerden: Ich bin in Südamerika aufgewachsen und habe - bis auf die Guyanas und Venezuela, alle Länder in der Region bereist. Ein "schlimmeres Regime mit weniger Freiheit" verglichen mit DE habe ich dort allerdings nicht gefunden.
Das liegt daran, daß Freiheit nichts ist, was bei Deutschen ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Denen geht es ausschließlich um Sicherheit. Das ist genau das Gegenteil von Freiheit. Und was die Sicherheit angeht, da kann kein südamerikanisches Land mit DE mithalten.
Diese beiden Begriffe sollte man allerdings sauber differenzieren, denn es sind Antonyme. Die befinden sich immer auf unterschiedlichen Schalen einer Waage.