Warum die Deutschen den Aktienmarkt nicht verstehen
Meine Oma konnte schon immer super sparen. In ihren langen Geschichten von ihren besseren Zeiten, erzählt sie oft, dass sie das wenige Geld, welches sie verdiente zur Bank brachte. So dass es sich vermehren kann. Es kommt bestimmt der Tag, an dem es dringend gebraucht wird. Sparen ist sehr wichtig, da hat sie absolut recht. Doch um dies wirklich zu begreifen muss man den Zinses-Zins-Effekt verstehen. Dieser besagt, dass man über längere Zeit Zinsen auf die bereits dazu gewonnenen Zinsen bekommt. Grafisch sieht dieser Effekt wie eine exponentiell steigende Funktion aus.
Leider verstehen die meisten Menschen dies nicht, weil unser Gehirn nicht dazu ausgelegt ist, etwas exponentiell steigendes zu haben. In der Natur tritt so etwas nicht ein. Damals, als meine Oma noch arbeitete und ihr hart verdientes Geld zur Bank brachte, bekam sie, je nach Anlage 3 – 4 % an Zinsen im Jahr. Natürlich wurde das gerne genutzt, da Geld geschenkt zu bekommen, "ohne Risiko" für jedermann sehr lukrativ war. Bänker waren Vertrauenspersonen, man kannte sich beim Vornahmen und war gerne da um sich beraten zu lassen, von den Mathematik Genies, welche super ausgebildet waren. Auch Aktien Depots kaufte man gerne, wenn einem dazu geraten wurde. Heutzutage herrscht diese Vertrauensbasis nicht mehr. Die meisten Bankangestellten wurden durch Automaten ersetzt und wenn man doch mal zum Schalter geht um sich wegen etwas zu erkundigen, trifft man auf die leicht überforderte siebzehnjährige Alina, welche gerade Schulpraktikum macht. Bei den Aktien Depots hat sich auch einiges geändert. Heutzutage sich von seinen Bankangestellten über Aktien beraten lässt, bekommt die schon längst abgespeckten Aktien Papiere, welche die Bank zu teuer ist selbst abzustoßen, als riesen Hauptgewinn angebrißen.
Zudem verstehen die Rentner die Welt nicht mehr, wegen dem Nullzins. Sie können es nicht verstehen, warum die Bank ihr Geld nicht mehr braucht. Deshalb landet das Geld halt im Sparstrumpf oder unter der Matratze. Wenn man sie nun fragt, warum sie denn nicht in Aktien das Geld legen, hört man sofort:" In Aktien? Das ist viel zu Risikoreich, da kann das Geld sofort weg sein." Für sie kann man nur Gewinne mit Aktien machen, wenn man hochintelligent und an der Wallstreet arbeitet. Außerdem sind Aktionäre alle nur spielsüchtig und Betrüger. Ihr Weltbild sieht so aus und das geben sie auch an ihre Kinder weiter.
Allerdings ist dies nicht der Stand der Dinge, wer heutzutage Vermögen aufbauen will, kommt um Aktien nur schwer vorbei. Außerdem ist es einfacher den je gut Gewinn mit Aktien zu machen. Es ist super einfach sich online über gute Unternehmen zu erkundigen und diese auch online zu kaufen. Der Aktienmarkt boomt. Durch Erwerb der richtigen Aktien konnte man innerhalb von ein paar Jahren sein Investment vervielfachen. Auch Deutsche Aktien sind sehr gefragt, doch profitieren daran auch die Deutschen? Laut einer Studie hat nur jeder siebte Bürger Aktien gekauft. Bei den meisten ist die Angst höher Geld zu verlieren, weswegen sie ihr Geld ohne Zinsen auf der Bank lassen. Dabei berücksichtigen sie nicht, dass sie dadurch Jährlich Geld verlieren. Da die Inflation bei etwa 2% im Jahr liegt. Auch vergessen sie, dass im Fall eines Crashs das Geld nicht mehr ihnen gehört, sondern von der Bank enteignet wird. Sobald sie ihr Geld der Bank anvertrauen, kann diese bestimmen, für was sie IHR Geld ausgeben dürfen. Natürlich wird so etwas nicht in der Schule bei gebracht und in der Freizeit hat der durchschnitts- Deutsche nach einem langen Arbeits- oder Schultag auch keine Motivation sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Nun wird dem ein oder anderen aufgefallen sein, dass Chinesen immer mehr in Positionen kommen, in denen sie viel Entscheidungsmacht haben. Sie haben den Aktienmarkt verstanden und stark in Deutsche Unternehmen investiert. Mein Rat an alle, setzt euch mit dem Thema Geld auseinander. Kauft wenn das Blut auf den Straßen liegt und verkauft, wenn alle davon reden, was für eine riesige Chance die Aktie bietet.