Hagurosan 羽黒山 - Ein erster Versuch 👹🍣🎎 Mein Japan

in WORLD OF XPILAR22 days ago

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Auch wenn man denkt, dass man eigentlich in recht vertrauten Terrain unterwegs ist, kommt es ab und zu doch vor, dass man auch dort ganz unerwartet Neuland betreten darf. Und diese unerwarteten Begegnungen sind es dann, die einem am meisten Spaß machen und die besten Erinnerungen zurücklassen.

Genau so erging es uns bei unserem letzten Trip in die Aizu-Region, als wir uns endlich mal wieder ein paar Tage Urlaub und ein wenig Abwechslung von unserem manchmal doch recht stressigen Alltag verschrieben hatten. Auch wenn das Wetter sich diesmal vor seiner äußerst nassen und regnerischen Seite gezeigt hatte, wollten wir doch trotzdem auch ein wenig unternehmen und nach draußen kommen. Zum Glück ist uns das auch ganz gut gelungen, auch wenn wir ab und zu dann doch ein wenig nass geworden sind. Aber vielleicht gehörte das einfach dazu bei dieser Reise, welche im Rückblick mal wieder ein Erfolg gewesen ist.

Wir waren in Higashiyama, einem bereits in den Bergen gelegen Vorort der Stadt Aizu-Wakamatsu, und dort hatten wir uns zuerst einen Nacht in einem Onsen-Hotel einquartiert. Onsen 温泉, das sind die japanischen Thermalbäder, vor denen es dank der geothermalen Aktivitäten überall im Land eine ganze Menge gibt. Und viele Hotels haben diese Thermalbäder in ihre Gebäude integriert und bieten ihren Gästen damit eine äußerst angenehme Möglichkeit, sich zu entspannen. Auch ich habe diese Annehmlichkeiten zu schätzen gelernt und übernachte mittlerweile gerne in einem Onsenhotel, wo einem meist auch noch richtig gutes Essen serviert wird. Mit vollem Bauch badet es sich dann auch viel besser.

Nach der ersten Nacht wollten wir dann die Gelegenheit nutzen und in Higashiyama einen kleinen Spaziergang machen. Ich hatte ein paar ungefähre Pläne, wo ich diesmal lang wollte, und ich hatte vorher von eine Schrein gehört, der weiter oben auf einem Berg gelegen war, und zu dem eine ganze Menge an Stufen hinausführten. Und in genau diese Richtung zog es uns nun.

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An der Hotelrezeption hatten sie uns jedoch davon abgeraten, auf den Berg zu steigen, da um dieses Zeit des Jahre dort noch ein paar hungrige Bären unterwegs sein könnten, welche sich unbedingt noch ein wenig Winterspeck anfressen wollen. Aber zumindest das berühmte Tor könnte man sehen, und nun war ich natürlich neugierig, worum es sich hier denn handeln könnte.

Weit mussten wir gar nicht laufen, und schon sahen wir es rot vor uns leuchten. Hier mitten in dem Ort, durch den wir doch schon etliche Male durchgefahren waren, stand doch tatsächlich ein stattlichen rotes Toori, an dem in der Mitte auch noch eine überdimensioniert Tafel hing, welche den Namen des sich dahinter befindenen Schrein preisgab. Hagurosan 羽黒山 - das war der Name des Berges, der sich dort ganz hinten erheben tut.

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Da ich immer noch die Hoffnung hatte, an diesem Tag dort hinauf zu kommen, kam ich erst mal näher und wir liefen durch das große Toori hindurch auf die Stufen zu, die sich dahinter erhoben. Insgesamt sollen es 1225 Stufen sein, was für mich wie eine sehr reizvolle Herausforderung klingt.

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Die ersten Stufen sind flankiert von zwei kleinen steinernden Komainu, zwei Löwenhunden, welche für Ordnung sorgen und den Schrein vor Unbill und Gefahr schützen sollen. Wir waren ja in guter Absicht hier und durften deshalb auch passieren.

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Hier sehen wir einen kleine Fuchstatue, die darauf hinweist, dass es sich hier womöglich um einen Inari-Jinja, einen Schrein, der der Fuchgöttin Inari gewidmet ist, handeln könnte. Von diesen Inari-Schreinen gibt es in Japan ein große Anzahl, und einige davon durfte ich bei meiner Ausflügen im Land der aufgehenden Sonne bereits besichtigen.

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Nach den ersten Stufen mussten wir eine Straße überqueren, hinter der sich diese interessante Gebäude befand, welches wohl auch die Funktion eines Toori-Tores hatte und durch welches man schreiten musste, um weiter auf den Berg zu kommen.

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Natürlich war ich weiterhin neugierig und bisher gelang es mir auch noch ganz gut, den Rest meines Team mitzunehmen. Auch wenn natürlich nicht alle den Enthusiasmus teilten, mit dem ich voraneilte.

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Direkt hinter den Tor gingen die Stufen weiter, welche für mich doch so einladend aussahen, als dann man hier jetzt umdrehen könnte. Genau hier wird es doch jetzt erst so richtig interessant.

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Aber bereits nach der ersten Gerade warte auf uns dann diese Schild, welches uns klarmachte, dass weitergehen dann doch mit einem ganz besonderen Risiko verbunden sein könnte. Der Rest meines Teams machte mir dann auch schnell deutlich, dass man hier dann gerne wieder umdrehen würde und auch mir wurde nun klar, dass es mit dem Besteigen dieses Bergen und des Erkunden, des sich dort oben befindenen Schreins, an diesem Tag nicht werden würde.

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Ich lief noch ein paar Meter weiter und einmal um die nächste Kurve, bis ich dann vor dem nächsten diesmal etwas kleineren Toori stehenblieb. Bis hier und nicht weiter, manchmal ist man besser vernünftig und hört auf den Rat der anderen.

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Und so ging es dann wieder zurück in die Richtung vor der wir gekommen waren. Wir mussten noch einmal durch das große rote Tor, und dann standen wir auch schon wieder mitten im Ort. Die Besteigung des Hagurosans hebe ich mir halt für das nächste Mal auf, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass wir noch einmal hierher kommen werden.

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Am Ende drehte ich mich noch ein paar Mal um und warf noch ein paar Blicke auf das Toori hinter mir. Es machte wirklich einen imposanten Eindruck und lag dir dann doch so versteckt, dass viele Besucher, die nach Higashiyama kommen, es wohl verpassen dürften. Wir wissen jetzt aber ganz genau, wo wir es finden werden und bei unserem nächsten Besuch hier, wenn dann hoffentlich auch das Wetter ein wenig besser ist, werden wir es vielleicht bis ganz nach oben schaffen. Meine Neugier ist geweckt und es immer gut, bei zukünftigen Besuchen ein paar reizvolle Ziele zu haben, auf die man sich freuen kann. Und deshalb war ich auch gar nicht weiter betrübt, sondern wollte viel lieber den Tag genießen, der noch vor uns lag...

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