Gefährdet Massenakzeptanz die Kryptowährungs-Philosophie?

in #deutsch6 years ago

Durch  regulierte Plattformen, wie z.B. die Kryptowährungsbörse Gemini oder den Handelsplatz Bakkt, öffnen Kryptowährungen sich gegenüber dem  traditionellen Finanzsystem, doch die Gefahr dadurch die zentralen Ideen  der Kryptowährungs-Bewegung zu gefährden ist groß.

Gemini hat in den letzten Wochen eine neue Kampagne gestartet, welche  darauf abzielt die Börse als jene hervorzuheben, die sich am strengsten  an staatliche Regelungen hält. Die Kampagne hat zu Kontroversen in der  breiteren Kryptoszene geführt, da staatliche Regelungen von vielen  Kryptonutzern skeptisch gesehen werden. Für Neueinsteiger kann das  Vorhandensein einer solchen Börse aber positiv sein, da viele  außenstehende Menschen noch nicht mit der Cypherpunk-Philosophie in  Kontakt gekommen sind. 

Auch das allgemeine Interesse an Bakkt, einer Kryptowährungsbörse,  die von der Intercontinental Exchange (ICE) unterstützt wird, geht in  eine ähnliche Richtung. Bei ihrem Serie A Fundraising haben die  Verantwortlichen etwa $180 Millionen eingesammelt, wobei auch der 23.  reichste Mensch der Welt, Li Ka-shing, an der Finanzierung  beteiligt war. Ka-shing ist bereits mit Kryptowährungen vertraut, wie  sein Investment in Blockstream (2016) und BitPay (2013) zeigt. 

Popularität auf Kosten der Ideologie

Viele Kryptowährungsnutzer, die seit Jahren an der Massenakzeptanz  arbeiten, sehen Kryptowährungen als Mittel zur finanziellen und  monetären Freiheit. Bei den meisten Nutzern dieser Generation handelt es  sich um klassische  Liberale/Libertäre/Anarcho-Kapitalisten/Anarchisten/Cypherpunks, die  Kryptowährungen als logische Konsequenz ihrer Weltanschauungen ansehen.  Vor diesem Hintergrund ist es klar, dass ein Eingehen auf Gesetze und  staatliche Regelungen kaum auf Gegenliebe von Seiten der Kernnutzer  stoßen wird. Viele Vertreter des Staates drängen jedoch auf eine  umfassendere Reglementierung des Sektors und favorisieren dabei Börsen  wie Gemini oder Bakkt und zentralisierte Kryptowährungen wie XRP. 

Wie reagieren nun die Kernmitglieder der Bewegung auf diese neueren  Entwicklungen? Einerseits ist es positiv, dass Mainstream-Investoren in  den Markt strömen, da sie in diesem den entsprechenden wirtschaftlichen  Theorien und Philosophien der Szene ausgesetzt werden, die für seine  bloße Existenz verantwortlich ist. Viele Menschen lernen erst durch  Kryptowährungen, was Geld eigentlich ist und woher Wohlstand kommt. Auf  der anderen Seite verwässern Investoren, denen es nur darum geht im  Kryptowährungsmarkt Geld zu verdienen, die Bemühungen eine bessere Welt  zu schaffen und sorgen vor allem dafür, dass Kryptowährungen in die  brüchigen Strukturen des alten Finanzsystems Eingang finden. 

Dash bleibt seiner Philosophie treu und will von unten wachsen

Dash verfolgt einen Ansatz, der sich auf Graswurzelbewegungen stützt. Mit diesem Ansatz wurden bisher 4800  Händler auf der ganzen Welt gewonnen, die Dash auf Grund seiner  Eigenschaften als digitales Bargeld akzeptieren. Die Verwaltung des  Dash-Ökosystems läuft über die sog. Dezentrale Autonome Organisation (DAO),  durch die die Gemeinschaft der Masternodes Entscheidungen treffen und  Finanzierungen vergeben. Dash hat durch diese Organisationsstruktur  zudem die Möglichkeit sich selbst zu regulieren, weswegen ein Eingreifen des Staates in das Ökosystem eher nicht notwendig ist. 

Durch seine innovative Struktur konnte Dash in Ländern wie Venezuela  an Boden gewinnen, da dort wirtschaftliche und finanzielle Freiheit von  größter Bedeutung ist. Dash hat es dabei immer geschafft seiner  ursprünglichen Philosophie treu zu bleiben und trotzdem breite Akzeptanz  zu finden. 


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